Inspirationen

Zeruya Shalev – Liebe sollte ein Schulfach sein

In ihrem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 29.12.2017 sagt die israelische Schriftstellerin:

„Das Problem ist nicht die Ehe, die Liebe ist auch ohne Trauschein kompliziert genug. Die Schlüsselfrage in Beziehungen heute lautet: Will man als Paar Kinder haben – und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Aber ich glaube, dass eine Hochzeit gerade jungen Menschen heutzutage ein Gefühl der Sicherheit in einer komplexen Welt geben kann. Ich bin keine Expertin in Sachen Ehe, aber ich finde, Liebe sollte ein Schulfach sein. Nicht so sehr dafür, wie man liebt, sondern was einen erwartet. Kinder müssen lernen, wie man miteinander redet, sie müssen auf Enttäuschungen vorbereitet werden und dürfen keine Angst haben, auch mal verletzt zu werden. Das wäre ebenso wichtig wie Mathematik.“

[Zeruya Shalev, geboren 1959 im Kibbuz Kinneret nahe dem See Genezareth, arbeitete als Therapeutin, studierte Bibelwissenschaften und landete als Lektorin in einem Verlag. 2000 erschien ihr erster Roman „Liebesleben“, der sie schlagartig international bekannt machte. Das Buch wurde 2007 verfilmt, zur Trilogie gehören auch „Mann und Frau“ sowie „Späte Familie“. Anfang 2004 wurde sie bei einem Anschlag in Jerusalem schwer verletzt, als neben ihr ein Bus explodierte, in dem ein Attentäter eine Bombe deponiert hatte. Diese Erfahrung taucht in ihrem Roman „Schmerz“ auf (Berlin Verlag). Shalev lebt in dritter Ehe mit dem Schriftsteller Eyal Megged und einem Adoptivsohn in Haifa. Sie hat zwei weitere Kinder aus früheren Ehen.]

 

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